Korrektur Februar 2024:
Der Schaltplan enthielt einen wesentlichen Fehler. Es wurden Impulse nach +12 Volt gezählt. Die Impulse gehen aber gegen Masse. Dies ist im Schaltplan Version 2.0 korrigiert.
Herzlichen Dank an Stefan Wagner und Detlef Häsker, die mich auf diesen Fehler aufmerksam gemacht haben.
Nachdem ich mich entschlossen hatte, einen Mercedes W126 zu kaufen, habe ich mich ein wenig in den einschlägigen Foren umgesehen und einige Beiträge über die Fehlercodes der verschiedenen Steuergeräte gelesen.
Das Ausblinken mittels LED und Vorwiderstand ist einfach, aber an sich fehleranfällig, da man teilweise bis über 40 zählen muss. In einigen Beiträgen wurde von einem Mercedes Impulszähler für diesen Zweck geschrieben. Er hat die Teilenummer 124 589 19 21 00 und wird manchmal für über 200 € angeboten.
Also habe ich ein wenig weiter geschaut und überlegt, wie der Selbstbau einfach möglich wäre. Es gibt zwar Bauanleitungen im Internet, aber die sind entweder hinter Foren-Logins versteckt oder sehr einfach gehalten. In der Regel sind Oldtimer-Besitzer mit der Fahrzeugelektrik etwas überfordert.
Das Wesentliche an einem Impulszähler ist der Zähler selbst, für den es preiswerte Module gibt. Also ein wenig gesucht und mit einem Conrad Teil (DCM 220W) etwas Passendes gefunden.
Der originale Mercedes Zähler ist in einem Teko Pult Gehäuse eingebaut (wenn die Bilder im Web stimmen). Das Gehäuse fand ich in den 80ern auch cool, aber heute gibt es preiswertere und für diesen Zweck auch bessere Alternativen. Zum Beispiel ein Handgehäuse von Hammond.
Die Schaltung
Aus der Funktion des Zählermoduls und dem Verfahren zur Auslösung von Fehlercodes ergibt sich die Schaltung.
Die Impulsleitung schaltet ein Reed-Relais, das wiederum den Impulseingang des Zählmoduls gegen Masse schaltet. Dadurch wird eine saubere Signaltrennung erreicht. Ein weiteres Reed-Relais setzt den Zähler zurück und schließt gleichzeitig die Impulsleitung gegen Masse, sodass ein (neuer) Fehlercode angefordert wird.
Für den Starttaster habe ich einen Taster gewählt, der etwas mehr Kraft zum Drücken benötigt, um Fehlbedienungen zu vermeiden.
Die LED des Originalgerätes habe ich durch die Hintergrundbeleuchtung des Zählermoduls ersetzt. Dazu wird noch ein 9V Spannungsregler benötigt, um bei allen Ladezuständen der Batterie eine konstante Beleuchtung zu haben.
Die Kabel sind über 4mm-Buchsen angeschlossen, damit sie abnehmbar sind. Ist dann auch besser zu verstauen.
Für den Selbstbau habe ich 3 Zeichnungen erstellt. Zum einen den Schaltplan, die Bearbeitungszeichnung für das Gehäuse und eine Zeichnung für die Beschriftung. Diese können alle unter Downloads/Bauanleitungen auf dieser Webseite heruntergeladen werden.
Ich habe einige Teile aus meinem Fundus genommen, aber trotzdem ähnliche Conrad-Bestellnummern herausgesucht, um den Nachbau zu erleichtern, falls diese nicht zur Hand sind.
Stückliste (Stand Feb. 2018)
Menge |
Artikel |
Bezeichnung |
Einzelpreis |
1 Stück |
126565 |
VOLTCRAFT DCM220W DGT EINBAU- ZÄHLER |
EUR 12.99 |
1 Stück |
531345 |
HANDGEHÄUSE ABS 117X79X24 GRAU |
EUR 5.31 |
1 Stück |
183270 |
SPANNUNGSREGLER L78L09ACZ-TR TO92 STM |
EUR 0.20 |
1 Stück |
453358 |
Keramik-Kondensator radial bedrahtet 0.1µF 50V/DC 20 % |
EUR 0.26 |
1 Stück |
455318 |
MKS-Folienkondensator radial bedrahtet 1µ 63V/DC 20 % |
EUR 1.39 |
1 Stück |
701934 |
VAND.GESCH. TASTER 16MM 2A/48VDC NICKEL |
EUR 4.49 |
1 Stück |
731130 |
BUCHSE BLAU EINBAU 4 MM 10 A |
EUR 0.77 |
1 Stück |
731140 |
BUCHSE ROT EINBAU 4 MM 10 A |
EUR 0.77 |
1 Stück |
731155 |
BUCHSE SCHWARZ EINBAU 4 MM 10A |
EUR 0.77 |
1 Stück |
1299995 |
REEDRELAIS 12V 10W 3572-1220-123 |
EUR 5.24 |
1 Stück |
1300076 |
REEDRELAIS 12V 10W 3570-1331-123 |
EUR 3.19 |
Der Aufbau
Der Zusammenbau ist recht einfach. Nachdem alle benötigten Teile vorhanden waren, wurde zunächst das Gehäuse entsprechend der Zeichnung bearbeitet.
Die Gehäusebeschriftung wurde auf einen DIN A4 Aufkleber gedruckt. Dieser wurde passend ausgeschnitten und auf das bearbeitete Gehäuse geklebt. Zum Schutz wurde noch transparentes Paketklebeband darüber geklebt.
Dann wurde das Zählermodul und der Taster eingebaut. Wie auf dem Bild zu sehen.
Da die Schaltung nicht sehr komplex ist, wurde auf eine Platine verzichtet. Neben den bestückten Teilen mussten nur noch die beiden Reed-Relais eingeklebt werden (siehe Bild) und dann konnte die Verdrahtung entsprechend dem Schaltplan erfolgen.
Der Test
Der Test ist recht einfach - der Impulszähler wird mit 12V Gleichspannung aus einem Netzteil verbunden und eingeschaltet. Dabei leuchtet die Hintergrundbeleuchtung des Zählmoduls auf.
Dann berührt man mit dem Impulskabel die Masse und der Zähler zählt aufwärts. Ein Druck auf den Starttaster setzt den Zähler zurück und gleichzeitig wird der Impulseingang auf Masse gezogen. Das habe ich mit einem Ohmmeter überprüft.
Da ich jetzt meinen W126 habe, werde ich vielleicht später noch Bilder an dem Objekt anbringen.
Viel Spaß beim Nachbau