Nachdem ich beschlossen hatte mir einen Mercedes W126 zuzulegen, habe ich ein wenig in den passenden Foren gestöbert und las einige Beiträge zu den Fehlercodes der diversen Steuergeräte.
Das Ausblinken mittels LED und Vorwiderstand ist einfach, aber an sich fehleranfällig, da man zum Teil bis über 40 zählen muss. In manchen Beiträgen wurde von einem Mercedes Impulszähler für diese Zwecke geschrieben. Er hat die Teilenummer 124 589 19 21 00 und wird manchmal für €200+ angeboten.
Also habe ich mal ein wenig weiter geschaut und überlegt, wie der Selbstbau einfach möglich wäre. Es gibt zwar Bauanleitungen im Netz, aber diese sind hinter Forenlogins versteckt oder doch sehr basic. Üblicherweise sind Oldtimer-Besitzer mit der Fahrzeugelektrik ein wenig überfordert.
Das Wesentliche an einem Impulszähler ist der Zähler selbst, für den preiswerte Module verfügbar sind. Also ein wenig gesucht und mit einem Conrad Teil (DCM 220W) etwas Passendes gefunden.
Der originale Mercedes Zähler ist in einem Teko Pult Gehäuse (soweit die Bilder im Web stimmen) eingebaut. Das Gehäuse fand ich in den 80ern auch cool, aber heute gibt es preiswertere und für diese Aufgabe, bessere Alternativen. Ein Handgehäuse von Hammond zum Beispiel.
Die Schaltung
Die Schaltung ergab sich aus der Funktion des Zähler-Moduls und der Prozedur zum Herauslocken der Fehlercodes.
Der Impulsleitung schaltet ein Reed-Relais, welches wiederum den Impuls-Eingang des Zähler-Moduls gegen Masse schaltet. Dadurch ist eine saubere Signaltrennung gegeben. Ein weiteres Reed-Relais setzt den Zähler zurück und schließt gleichzeitig die Impulsleitung gegen Masse, damit ein (neuer) Fehlercode angefordert wird.
Für den Start-Taster habe ich einen gewählt, der ein wenig mehr Kraft zum Herunterdrücken braucht, um Fehlbedienung zu verhindern.
Die LED des originalen Geräts habe ich durch die Hintergrund-Beleuchtung des Zähler-Moduls substituiert. Daher braucht es noch einen 9V Spannungsregler um bei allen Batterie-Ladezuständen eine gleichbleibende Beleuchtung zu haben.
Die Kabel werden über 4 mm-Buchsen angeschlossen, um diese abnehmbar zu haben. Ist dann auch besser zu verstauen.
Für den Selbstbau habe ich 3 Zeichnungen erstellt. Zum einen den Schaltplan, die Bearbeitungszeichnung für das Gehäuse und eine Zeichnung für die Beschriftung. Diese können alle unter Downloads/Bauanleitungen auf dieser Webseite heruntergeladen werden.
Einige Teile habe ich aus meinem Fundus entnommen aber trotzdem ähnliche Conrad-Bestellnummern herausgesucht, damit der Nachbau einfacher ist, falls diese nicht zur Hand sind.
Stückliste (Stand Feb. 2018)
Menge |
Artikel |
Bezeichnung |
Einzelpreis |
1 Stück |
126565 |
VOLTCRAFT DCM220W DGT EINBAU- ZÄHLER |
EUR 12.99 |
1 Stück |
531345 |
HANDGEHÄUSE ABS 117X79X24 GRAU |
EUR 5.31 |
1 Stück |
183270 |
SPANNUNGSREGLER L78L09ACZ-TR TO92 STM |
EUR 0.20 |
1 Stück |
453358 |
Keramik-Kondensator radial bedrahtet 0.1µF 50V/DC 20 % |
EUR 0.26 |
1 Stück |
455318 |
MKS-Folienkondensator radial bedrahtet 1µ 63V/DC 20 % |
EUR 1.39 |
1 Stück |
701934 |
VAND.GESCH. TASTER 16MM 2A/48VDC NICKEL |
EUR 4.49 |
1 Stück |
731130 |
BUCHSE BLAU EINBAU 4 MM 10 A |
EUR 0.77 |
1 Stück |
731140 |
BUCHSE ROT EINBAU 4 MM 10 A |
EUR 0.77 |
1 Stück |
731155 |
BUCHSE SCHWARZ EINBAU 4 MM 10A |
EUR 0.77 |
1 Stück |
1299995 |
REEDRELAIS 12V 10W 3572-1220-123 |
EUR 5.24 |
1 Stück |
1300076 |
REEDRELAIS 12V 10W 3570-1331-123 |
EUR 3.19 |
Der Aufbau
Der Aufbau gestaltet sich recht einfach. Als alle benötigten Teile vorhanden waren, wurde zunächst das Gehäuse entsprechend der Zeichnung bearbeitet.
Die Gehäuse-Beschriftung wurde auf einem DIN-A4 Aufkleber ausgedruckt. Dieser passend ausgeschnitten und auf das bearbeitete Gehäuse geklebt. Zum Schutz wurde noch durchsichtiges Paketklebeband darüber geklebt.
Dann das Zähler-Modul und der Taster montiert. Wie auf dem Bild zu sehen ist.
Da die Schaltung nicht sehr komplex ist, wurde auf eine Platine verzichtet. Neben den montierten Teilen mussten nur die beiden Reed-Relais eingeklebt werden (siehe Bild) und dann konnte die Verdrahtung entsprechend dem Schaltplan durchgeführt werden.
Der Test
Der Test gestaltet sich recht einfach – den Impulszähler mit 12V Gleichspannung aus einem Netzteil verbunden und eingeschaltet. Hierbei leuchtet die Hintergrund-Beleuchtung des Zähler-Moduls auf.
Dann mit dem Impulskabel die +12V berührt und der Zähler zählt aufwärts. Ein Druck auf den Start-Taster setzt den Zähler zurück und gleichzeitig wird der Impuls-Eingang auf Masse gezogen. Dies habe ich mit einem Ohm-Meter geprüft.
Da ich mittlerweile meinen W126 habe, werde ich evtl. später noch Bilder am Objekt einstellen.
Viel Spaß beim Nachbau